Nordseeküstenradweg Dänemark

30.06.2023 | Radreisen | 0 Kommentare

Auf dem Nordseeküstenradweg von Rudbøl nach Fredrikshavn

Im Mai 2022 haben wir nach 22 Jahren wilder Ehe in unserer Heimatstadt Waltershausen geheiratet. Nur 4 Tage nach unserer Hochzeit haben wir uns auf unsere Reiseräder geschwungen und sind von Thüringen zum Nordkap und zurück geradelt.
Der dänische Nordseeküstenradweg war für uns einer der schönsten Abschnitte der gesamten Tour. Wir sind mit einigen kleinen Abstechern knapp 650 Kilometer von Rudbøl bis nach Frederikshavn geradelt.

Der Fernradweg ist bestens ausgebaut und deckt sich weitestgehend mit dem dänischen Nationalradweg Nr. 1 – der Vestkystruten.
Unsere Tour führte uns fast immer getrennt vom Autoverkehr entlang von Wiesen, Weiden und Feldern, durch wunderschöne Dünenlandschaften, beschauliche Örtchen und über kilometerlange Sandstrände. Als Zugabe konnten wir immer wieder traumhafte Sonnenuntergänge bewundern.

Genauso wie die gut ausgebauten Radwege hat uns das dichte Shelternetz Dänemarks begeistert. Tausende Schutzhütten liegen über das ganze Land verteilt. Hier kann man ganz legal und sehr oft auch kostenlos übernachten. Die lästige Schlafplatzsuche entfiel für uns so komplett uns so war das Radeln in Dänemark wirklich sehr entspannt.
Nur der starke Wind hat uns das Radlerleben doch ziemlich schwer gemacht. Der blies nämlich fast stetig aus West, Nordwest oder Nord, so dass wir fast jeden Tag mit heftigem Gegen- oder Seitenwind kämpfen mussten. An einigen Tagen war das echt zermürbend, aber letztendlich wurden wir mit wunderschönen Landschaften und traumhaften Lichtstimmungen für alle Strapazen entschädigt.

Inhaltsverzeichnis

1 Tourbericht

Rennsteig
Wanderguide

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1. Abschnitt: Rudbøl – Søndervig

Nachdem wir die deutsch-dänische Grenze erreicht haben, folgen wir der weißen 1 auf rotem Grund. So ist nämlich die Vestkystruten ausgeschildert, die sich mit dem Nordseeküstenradweg deckt.
Als hätte jemand den Schalter umgelegt, war er da, der Wind und der kam natürlich direkt von vorne. Mit aller Kraft strampeln wir entlang von Wiesen, Feldern und Weiden und erreichen nach knapp 60 Kilometern Ribe, die älteste Stadt Dänemarks. Aufgrund des Hafens war die Stadt einst ein bedeutender Handelsort und eine der größten Städte Nordeuropas. Heute hat Ribe zwar seine Bedeutung verloren, ihre Schönheit ist jedoch erhalten geblieben. So laden die gut erhaltene Altstadt mit dem Dom, schmale Kopfsteinpflastergassen, zahlreiche bunte Häuser und der kleine Hafen zum Bummeln ein.

An der dänischen Grenze

An der dänischen Grenze

Der Hafen von Ribe

Starker Wind war ein ständiger Begleiter

Ribe, die älteste Stadt Dänemarks

Unser erstes Shelter von vielen

Der Dom von Ribe

Wir schwingen uns wieder auf die Räder und fahren weiter Richtung Norden. In Esbjerg nehmen wir die Fähre nach Fanø.
Die Überfahrt dauert 12 Minuten und kostet dem Radfahrer knapp 9,- Euro (Hin- und Rückfahrt). Autofahrer müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Je nach Fahrzeuggröße kostet das Return-Ticket in der Saison zwischen 60 und 80 Euro.
Fanø befindet sich am nördlichen Ende des Nationalparks Wattenmeer und lässt sich bestens mit dem Rad erkunden. Zwischen allen Ortschaften gibt es gut ausgebaute Radwege und bei einer Ausdehnung von 16km Länge und 5km Breite (an der breitesten Stelle) sind die Entfernungen kurz.
Wir legen hier den 1. längeren Stopp der Tour ein, denn auf Fanø gibt es jede Menge zu entdecken.

Unser 1. Anlaufpunkt ist das Annesdalbjerge-Shelter, das mit 3 Unterständen, einer Feuerstelle und Trockentoilette gut ausgestattet ist. Leider ist es an diesem Abend komplett windstill und so sind sie nach wenigen Sekunden da. Abertausende Kriebelmücken schwirren um unsere Köpfe. Steffen kann die winzigen Plagegeister besonders gut leiden, denn er reagiert auf die Bisse allergisch und mutiert in kürzester Zeit zu einem wandelnden Streuselkuchen.
Ohne Mückenmittel und Kopfnetz geht hier gar nichts mehr. Nur gut, dass wir auf diesem Platz auch unser Zelt aufschlagen dürfen (Das ist auf vielen Plätzen nicht erlaubt.), denn bei diesem Flugverkehr ist an eine Nacht im Shelter nicht zu denken.
Unsere Nammatj 3 GT wiegt zwar etwas mehr, dafür lassen sich alle Lüfter und sogar die Eingangstür mit Moskitonetzen verschließen. Unsere Apside verwandelt sich so in eine relativ mückenfreie Zone, so dass wir hier entspannt kochen und den Abend ausklingen lassen können.
Einige Einheimische nehmen aufgrund der Mückenplage (ob klein oder groß) für Ihre Shelterübernachtungen ein Moskitonetz und ein paar Einschraubhaken zum Befestigen mit.

Wir sind froh, als der Wind am nächsten Morgen die Zeltwände flattern lässt, denn das bedeutet mückenfreie Zeit. Wir frühstücken entspannt, packen unsere Räder und fahren nach Sønderho Strand. Hier gehen wir während einer Wattwanderung auf Tuchfühlung mit Schnecken, Wattwurm, Muscheln und Einsiedlerkrebsen. Erstaunlich wieviel Leben sich im Watt verbirgt. Auch Robben kann man auf den Sandbänken gut beobachten.

Im Süden der Insel liegt das schönste Dorf Dänemarks, Sønderho. Malerische Gassen mit reetgedeckten Seefahrerhäuschen, urgemütliche Restaurants und die alte Kirche laden zum Bummeln und Verweilen ein.

Während unserer Radtour entlang der schönen Strände Fanøs tanzen Hunderte bunter Drachen am blauen Himmel und bieten eine einzigartige Kulisse. Aufgrund der stabilen Windverhältnisse ist die Insel ein Eldorado für Drachenflieger. Jedes Jahr im Juni findet hier das internationale Drachenfestival statt.

In den Dünen von Fanø sehen wir immer wieder zahlreiche Betonbunker. Diese sind die Überreste des Atlantikwalls, einer riesigen Verteidigungsanlage, die die deutsche Wehrmacht während des 2. Weltkrieges errichten ließ.

In den 4 Tagen auf dieser schönen Nordseeinsel haben wir jede Menge gesehen und erlebt. Gut erholt radeln wir zurück nach Nordby, wo uns die Fähre wieder zurück aufs Festland bringt.

Sønderho, das schönste Dorf Dänemarks

Auf Wattwanderung

Hunderte Drachen  tanzen am blauen Himmel

Sonnenuntergang am Wattenmeer

Mückenalarm bei Windstille

Einer der zahlreichen Bunker auf Fanø

Nördlich von Esbjerg legen wir einen kurzen Stopp an der Skulptur „Der Mensch am Meer“ ein und radeln weiter durch traumhafte Dünenlandschaften mit Heide und einigen windgepeitschten Bäumen.
Das Meer ist fast immer zu hören, aber nur selten in Sichtweite. Um einen Meerblick zu erhaschen, müssen wir die Räder meistens stehen lassen und zu Fuß über ein oder zwei Dünen „kraxeln“. Manchmal bringen uns aber auch kleine Abstecher direkt ans Meer.

In die angrenzenden Dünen schmiegen sich idyllisch Ferienhaussiedlungen, die anscheinend fast ausschließlich von deutschen Touristen bewohnt werden. Wir hören hier fast nur Deutsch und auf den Straßen begegnen uns gefühlt mehr deutsche als dänische Autokennzeichen.

Über eine sehr schmale 30 Kilometer lange Landzunge radeln wir zwischen dem Ringkøbing Fjord und der Nordsee weiter Richtung Norden. An der Stelle, wo sich Meer  und Fjord treffen, liegt Hvide Sande. Uns ist hier entschieden zu viel Trubel, so dass wir das populäre Reiseziel schnell hinter uns lassen.
Nur 20 Kilometer weiter nördlich sind wir mit René zu einer Bunkerführung am Houvig Strand bei Ringkøbing verabredet.
Er gibt uns interessante Einblicke in die bewegte Geschichte des 2. Weltkrieges und erklärt uns, dass allein an Dänemarks Küste ca. 7000 Bunker als Teil des Atlantikwalls errichtet wurden. Die Deutschen befürchteten eine alliierte Invasion. Aber nicht nur Heereskräfte waren hier stationiert, sondern auch die deutsche Luftwaffe. Und während es zu Land recht ruhig zuging, tobte an Dänemarks Küste der Luftkampf. Die Überreste des riesigen Verteidigungswalls sind noch heute ein erschreckendes und mahnendes Stück Zeitgeschichte.

Übrigens kann man die äußerst unterhaltsame und informative Tour beim Rinkøbing Fjord Museum online buchen.

Die Skulptur „Der Mensch am Meer“ bei Esbjerg

Windgeschützte Rast in den Dünen

Sonnenuntergang am Børsmose Strand

Bunkerfürhrung Houvig Festung

Abstecher zum Strand

Radeln durch traumhafte Dünenlandschaften

2. Abschnitt: Ringkøbing – Bulbjerg

Auch hinter Houvig-Strand reißen die schönen Landschaften nicht ab.
In Thorsminde schaffen wir es nun endlich zu rechten Zeit einen Fischimbiss zur erreichen. Es ist gerade Zeit für eine Pause und in der alten Räucherei am Hafen werden wir fündig. Wir genießen eine echt leckere Auswahl an frischen Fisch und machen uns gut gesättigt wieder auf den Weg.
Eine wunderschöne Strecke führt uns direkt über die Steilküste. Das Meer haben wir immer im Blick und am Leuchtturm Bovberg Fyr lassen sich zahlreiche Paraglider durch die Lüfte treiben.

Unser nächstes Ziel ist die Fähre in Thyborøn. Da der Nordseeküstenradweg bisher super beschildert war, fahren wir das erste Mal ohne Navi. Als die Zeit bis zur Abfahrt knapp wird, schalten wir dann doch mal schnell Google Maps ein, um uns bloß nicht zu verfahren. Und dann haben wir den Salat. Google Maps schickt uns wieder einmal falsch. Mit den bepackten Rädern kommen wir auf keinen Fall über den Bahndamm. Dann also doch wieder Komoot und Wahoo einschalten und die Route quer checken. Aber keine Chance, die Fähre fährt uns vor der Nase weg. Wir sind pappe satt. Zum Glück müssen wir nicht allzu lange warten, denn die nächste Fähre geht in einer Stunde. Also nutzen wir die Zeit, um entspannt einzukaufen und unsere Vorräte aufzustocken.

In Thyborøn mündet der Limfjord in die Nordsee und wir verlassen mit der Fähre das dänische Festland. Der 1500km² Limfjord verbindet die Nordsee mit dem Kattegat im Osten. Auf der anderen Seite angekommen, wartet Dänemarks ältester Nationalpark Thy auf uns. Im südlichen Teil liegt die Landzunge Agger Tange mit seinem Vogelschutzgebiet. Weiter nördlich erstreckt sich eine weit ins Land hineinreichende Dünenlandschaft. Küstenheiden und Wälder wurden angepflanzt, um Sandverwehungen zu unterbinden. Eine wirklich traumhafte Strecke.

Am Stenbjergs Landingsplatz und in Nørre Vorupør bietet sich ein ganz ungewohnter Anblick. Hier gibt es keine Häfen oder Anlegestellen, so dass die Boote nach alter Tradition mit Traktoren, Raupe oder Seilwinde ins Meer und wieder herausgezogen werden. Wer mag, kann den fangfrischen Fisch direkt vom Kutter kaufen.
Auch am alten Landungsplatz von Klitmøller werden die Boote noch immer an Land gezogen. Neben traditioneller Fischerei können wir hier auch zahlreiche
Wassersportler beobachten. Das kleine Fischerdorf hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot der Wind- und Kitesurfer entwickelt. Starke Westwinde und meterhohe Wellen bieten hier beste Surfbedingungen und so hat sich die Küste zwischen Agger und Hanstholm den Beinamen „Cold Hawai“ wohl redlich verdient. 

Hanstholm ist einer der größten Fischereihäfen Dänemarks und so verwundert es uns nicht, dass sich auch hier in der Alten Räucherei wieder ein ausgezeichnetes Angebot an frischen Fisch finden lässt. Hinter der lebendigen Stadt wird es dann ganz schnell ruhig und es geht wieder einmal durch wunderschöne Dünenlandschaften Richtung Bulbjerg.

Paraglider am Bovberg Fyr

Stenbjerg Landingsplads

Auf der schmalen Landzunge Agger Tange

Frischer Fang am Vorupør Landingsplads

Im Nationalpark Thy

 Lecker Fisch im Hafen von Hanstholm

Abschnitt 3: Bulbjerg – Løkken

Trotz seiner geringen Höhe von 47 Metern wird der Bulbjerg auch als „Schulter Jütlands“ bezeichnet. Tatsächlich ragt der Kalksteinfelsen eindrucksvoll aus der umliegenden Landschaft heraus und bietet einen fantastischen Rundumblick.
In den Klippen brüten zudem Hunderte Dreizehenmöwenpaare. Vom Strand aus können wir das Spektakel aus nächster Nähe beobachten. Leider gab es noch keinen Nachwuchs, die Möwen waren noch fleißig mit dem Nestbau beschäftigt.

Der Felsen markiert gleichzeitig den Beginn der Jammerbucht, die sich von hier bis hinauf nach Hirtshals erstreckt. Der Name der Bucht resultiert aus den vielen Strandungen von Schiffen im Laufe der Geschichte.
Die 100 km lange Küste der Bucht ist für seine wunderschönen Strände bekannt und Dänemarks beliebtestes Urlaubsgebiet. In Thorup Strand kommen wir wieder einmal genau zur rechten Zeit. Auch hier wird gerade ein Fischerboot mangels Hafens mit einer Raupe auf den Strand gezogen. Den Fisch kann man hier übrigens direkt vom Boot beim Fischer kaufen. Ein älterer Herr erzählt uns später, dass es diesen hier für die Einheimischen früher recht günstig gab, jetzt aber so viel wie in Kopenhagen kostet.

In Blokhus geht’s dann wieder direkt auf den Strand. Wir schieben unsere schwer bepackten Räder durch den losen Sand direkt runter ans Wasser. Hier ist der Sand deutlich fester und es lässt sich einfacher fahren. Der Strand ist riesig breit und es macht richtig Spaß, so nah am Meer zu radeln.

In Saltum geht’s wieder ein Stück landeinwärts und wenig später genießen wir vom Kettrup Bjerge traumhafte Ausblicke auf die Dünenlandschaft und die vielen schönen Ferienhäuser. Wieder am Strand entlang erreichen wir Løkken.  Wie am Blokhus Strand stehen auch hier wieder die typisch weißen Strandhäuser. In der Is Kompagniet in Løkken gibt’s bei dem herrlichen Wetter erst einmal ein Eis.

Die Strände der Jammerbucht bieten natürlich auch beste Gelegenheit, die fantastischen Sonnenuntergänge zu genießen.

Vogelfelsen Bulbjerg

Sonnenuntergang in der Jammerbucht

Entspannte Rast am Strand

Sonnenuntergang am Bulbjerg

Radeln im Sand, anstrengend aber schön

Sonnenuntergang am Løkken Strand

Lyngby Strand

Sonnenuntergang am Blokhus Strand

Die weißen Badehäuser von Løkken

Abschnitt 4: Løkken – Grenen – Frederikshavn

Von Løkken Strand aus können wir unser nächstes Ziel bereits erkennen, den Leuchtturm Rubjerg Knude. Im Jahr 1900 wurde der Leuchtturm hinter einer 2 bis 3 Meter hohen Düne errichtet. Heute steht er auf einer der größten Wanderdünen Europas und unterliegt einem ständigen Wandel. Seit Jahrhunderten ist der Sand hier immer in Bewegung und gräbt sich Meter um Meter ins Land. Alle Versuche, den Sand vom Leuchtturm fernzuhalten, scheiterten.
Bis zum Jahre 1968 wuchs die Düne auf eine Höhe von 50 Metern an. Rubjerg Knude war dadurch nicht mehr vom Meer zu sehen und der Betrieb wurde eingestellt.

Mittlerweile ist die aus Sandablagerungen bestehende Kliffküste bis zu 100 Meter hoch. Durch Erosion wird der Sand jedes Jahr mehrere Meter abgetragen. Um einen Absturz des Leuchtturms ins Meer zu verhindern, wurde er 2019 in einem aufwendigen Projekt 80 Meter in Landesinnere versetzt. An dieser Stelle kann man ihn nun, umgeben von feinem hellem Sand und mit Blick auf das Meer, bewundern.

Auf dem Weiterweg Richtung Norden treffen wir noch einmal auf jede Menge Sand. Die Wanderdüne Råbjerg Mile bewegt sich jedes Jahr etwa 15 Meter Richtung Osten. Es wird vermutet, dass die Råbjerg Mile im Jahre 2130 die dreieinhalb Kilometer entfernte Landstraße nach Skagen erreicht haben wird und noch einmal dreißig Jahre später in der Ostsee verschwindet. Je weiter man vom Parkplatz nach Westen über die Düne geht, umso größer wird das Wüstenfeeling, Sand wohin das Auge reicht.

Wir treten wieder kräftig in die Pedale und erreichen nur 20 Kilometer weiter den nördlichsten Punkt Dänemarks. In Grenen treffen Skagerrak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee) aufeinander. Wir erleben dieses Spektakel am späten Abend bei sehr starkem Sturm. Wahrscheinlich sind wir nur deshalb an diesem sonst so überlaufenen Fotospot fast allein. Sandverwehungen, dunkle Wolken und die sich auftürmenden Wellen machen das „Erlebnis Grenen“ für uns perfekt.

Auf bekannter Strecke radeln wir von Grenen wieder ein paar Kilometer zurück und verlassen die Vestkystrute, die hier oben in Skagen endet. Für uns geht es nun auf dem dänischen Nationalradweg Nr. 5, der Østkystruten, weiter Richtung Fredrikshavn. Hier entspannen wir bei bestem Sommerwetter am Palmenstrand und genießen am Palmenstrandens Ishus ein total leckeres Softeis.
Wir haben mal wieder ein perfektes Timing. Am 23.Juni ist Sankt-Hans-Abend, die dänische Form des Mittsommerfestes und wir können hier an dieser tollen Location mitfeiern.
Dem alten Volksglauben nach fliegen am Vorabend des Sankt-Hans-Tages die Hexen zum Blocksberg. Traditionell wurden am Sankt-Hans-Abend große Feuer entfacht, um die Hexen zu vertreiben. Heute ist man dazu übergegangen, die Hexen in Form von Stoffpuppen symbolisch im Feuer zu verbrennen.
Der Sankt-Hans-Abend ist der perfekte Ausklang für unsere Tour auf dem dänischen Nordseeküstenradweg.

Leuchtturm Rubjerg Knude

Am nördlichsten Punkt Dänemarks

Sonnenuntergang am Rubjerg Knude

Lecker Softeis

Wüstenfeeling an der Råbjerg Mile

Palmenstrand in Frederikshavn

Unser Fazit

Der dänische Nordseeküstenradweg war einer der schönsten Abschnitte unserer kompletten Nordkaptour. Er ist sehr gut ausgebaut und bestens beschildert. Die Wege führen meist abseits vom Verkehr durch sehr abwechslungsreiche Landschaften.
Neben kleinen asphaltierten Nebenstrafen radelt man häufig über Schotter- und Sandpassagen. Aber selbst mit schwerer bepackten Reiserädern ist die Strecke gut machbar.

Nur der starke Wind aus Nord und Nordwest hat uns das Radlerleben auf dem Weg Richtung Norden an vielen Tagen ein bisschen schwer gemacht. Aber wir wurden fast immer mit fantastischen Landschaften und traumhaften Sonnenuntergängen belohnt.

Entlang der Route gibt es Hotels, Pensionen und gut ausgestatte Campingplätze, auf denen man teilweise auch kleine Hütten mieten kann, falls es mal wieder richtig dicke vom Himmel kommt. Allerdings sind selbst die Campingplätze oft ziemlich teuer. Je nach Lage haben wir in der Vorsaison für 2 Personen mit Zelt zwischen 20 und 40 Euro bezahlt. Das super ausgebaute Shelternetz ist da eine echte Alternative. In den Sheltern kann man ganz legal und sehr oft kostenfrei übernachten, so dass die lästige Schlafplatzsuche komplett entfällt. In der Vorsaison hatten wir die Shelter auch fast immer ganz für uns allein, echter Luxus!
Alle Infos zum Shelternetz findest du hier.

Für Selbsversorger gibt es fast täglich Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten.
Durch die gute Infrastruktur und die Möglichkeit kurzer Etappen ist der  Nordseeküstenradweg auch ideal für Radreiseneulinge und Radreisen mit Kindern.

Auch wenn man hier sicher nicht das große Abenteuer findet, hat uns der Nordseeküstenradweg total begeistert und wir können die Strecke nur wärmstens empfehlen.

Wie bereits oben beschrieben, ist der Nordseeküstenradweg sehr gut beschildert. Wir haben dennoch jede unserer Tagesetappen mit Komoot geplant. Hier ist allerdings etwas Aufmerksamkeit gefordert, da die automatisch geplante Route oft vom eigentlichen Nordseeküstenradweg abweicht.
Um das Handyakku zu schonen, haben wir die so geplante Route anschließend auf unser Wahoo übertragen. Besonders gut gefallen hat uns am Wahoo die wahnsinnig schnelle Neuberechnung der Route, wenn wir von der geplanten Strecke abgewichen sind.

Übernachtung / Shelter

Entlang der Route gibt es Hotels, Pensionen und gut ausgestatte Campingplätze, auf denen man teilweise auch kleine Hütten mieten kann, falls es mal wieder richtig dicke vom Himmel kommt. Allerdings sind selbst die Campingplätze oft ziemlich teuer. Je nach Lage haben wir in der Vorsaison für 2 Personen mit Zelt zwischen 20 und 40 Euro bezahlt.

Alternativ bietet Dänemark ein hervorragendes Netz an „legalen“ Übernachtungsplätzen. Denn auch wenn Wildcampen in Dänemark nicht erlaubt ist (Bußgelder können bis zu 500€ betragen), gibt es geniale Möglichkeiten, sein Nachtlager in der Natur aufzuschlagen.

Zum einen gibt es Zelt- und Naturlagerplätze in Waldgebieten. Die sind teilweise kostenpflichtig (etwa 2-5€ pro Nacht) und du darfst hier für maximal 2 Nächte dein Zelt aufschlagen. Die Plätze können vorab gebucht werden und es gibt meistens Trinkwasser, eine einfache Toilette und manchmal auch eine Schutzhütte.
Auf dieser Karte bekommst du einen Überblick über die verschiedenen Übernachtungsplätze.

Aber wir waren besonders fasziniert von den vielen Shelterplätzen. Tausende Schutzhütten liegen über das ganze Land verteilt. Das Übernachten ist meistens kostenlos, nur einige Shelter sind kostenpflichtig. Wir haben allerdings nie mehr als 6€ pro Person und Nacht bezahlt. Der Aufenthalt ist auch hier in der Regel auf 2 Nächte beschränkt.
In der entsprechenden Shelter App kannst du sehen, wo sich die Plätze befinden und ob es auch erlaubt ist, ein Zelt aufzuschlagen. Die App zeigt auch, ob die jeweiligen Plätze online buchbar sind, wie sie ausgestattet sind und ob es Trinkwasser, Toilette etc. gibt.
Außerdem findest du hier GPS-Koordinaten für die Navigation.

Die Schutzhütten waren fast immer sehr sauber und in einem wirklich guten Zustand, so dass wir die Nächte hier wirklich genossen haben. Es versteht sich von selbst, dass wir die Plätze mindestens genauso ordentlich hinterlassen haben, wie wir sie vorgefunden haben. Schließlich sollen noch viele Radfahrer nach uns, genauso viel Freude an diesen genialen Übernachtungsplätzen haben.

Dänemark: visitdenmark.de

Westküstroute: vestkystruten.dk/de/

Süddänsiche Nordsee: visitsonderjylland.de

Insel Fanö: visitfanoe.dk

Westerhavet: visitvesterhavet.de

Jammerbucht: visitjammerbugten.de

Nordjütland: enjoynordjylland.de

 

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