Winter Roadtrip Skandinavien
Mit dem Camper im tiefsten Winter über Eis- und Schneepisten durch Skandinavien?
Auf jeden Fall!!! Denn so ein Roadtrip ist ein unvergessliches Erlebnis. Allerdings gibt es für Winterreisen mit dem eigenen Auto so einiges zu beachten, denn das Klima und die Straßenverhältnisse Skandinaviens stellen Autofahrer vor so einige Herausforderungen.
Deshalb haben wir ein paar Tipps und Erfahrungen zusammengestellt, die dich hoffentlich bei der Planung und Durchführung einer Wintertour unterstützen.
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Wetter und Straßenverhältnisse
In Skandinavien sollte man jederzeit und überall mit extremen Wetterbedingungen rechnen. Von Oktober bis April musst du im Landesinneren und vor allem auf Gebirgspässen mit starken Schneefällen und Schneeverwehungen rechnen. Daher sind einige Strecken über die Wintermonate bis zum Frühjahr hinein gesperrt. Andere Straßen werden nur kurzfristig gesperrt. Hier heißt es dann mehrere Stunden warten und Schlange stehen, bis ein Leitfahrzeug die Kolonne sicher über den entsprechenden Streckenabschnitt führt.
Hier bekommst du Informationen zu Verkehr und gesperrten Straßen:
NO: Statens Vegvesen
S: Traviverket
FI: Fintraffic
Schwarze Plastiksäcke am Straßenrand
Kommen am Straßenrand Holzstöcke mit schwarzen Plastiksäcken in Sicht, ist Vorsicht geboten. Die Samen kennzeichnen hiermit die Wanderrouten ihrer Rentiere. In diesen Abschnitten ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich Rentiere an oder auf der Straße aufhalten. Hier solltest du also ganz besonders vorsichtig fahren, um jederzeit bremsen zu können.
Schneeverwirbelungen
Der Schnee ist in Skandinavien und besonders in Lappland deutlich trockener und leichter als in unseren Breitengraden. Dadurch entstehen gefährliche Schneeverwirbelungen. Fahren andere Autos an dir vorbei, wird der Schnee so stark aufgewirbelt, dass du einige Sekunden nur noch weiß aber nichts mehr von der Straße vor dir sieht. Besonders stark ist der Effekt bei Lkws. Hier ist also langsames und vorausschauendes Fahren angesagt.
Glatte Straßen
An der Küste fällt in der Regel weniger Schnee als im Landesinneren und durch den Einfluss des Golfstromes ist es hier auch deutlich milder. Dadurch schmilzt und gefriert der Schnee im Wechsel. Zudem kommt es bei den milden Temperaturen öfters zu gefrierenden Regen. Deshalb solltest du an der Küste immer wieder mit vereisten Straßen rechnen.
Der skandinavische Winterdienst arbeitet auch etwas anders als in Deutschland. Die Straßen werden zwar mehr oder weniger regelmäßig geräumt, aber es wird nur selten gestreut und schon gar nicht mit Salz gesprüht. Da der Schnee nur geschoben wird, verwandeln sich die Straßen in kilometerlange Eispisten. Ohne Spikes oder skandinavische Winterreifen geht dann nichts mehr. Und da sind wir gleich beim Thema Bereifung.
Bereifung
Steffen dreht in mühsamer Handarbeit Spikes in die Reifen.
Wir haben unsere Reifen in einer schwedischen Werkstatt wechseln und bis zu unserer Rückkehr einlagern lassen.
Schneeketten gehören bei jedem Wintertrip ins Auto.
Auf unserer ersten Wintertour waren wir nur mit gewöhnlichen Winterreifen und Schneeketten unterwegs. Mit dieser Kombination sind wir ziemlich oft an unsere Grenzen gestoßen. Denn wie bereits beschrieben, verwandeln sich viele Straßen im Winter in Eisbahnen. Und auch wenn es schneit, bleibt das Eis darunter natürlich erhalten. Immer wieder sind unsere Reifen trotz Schneeketten durchgedreht. Manche Regionen waren damals für uns leider unpassierbar. Das wollten wir beim nächsten Trip unbedingt vermeiden. Also was tun?
Auf keinen Fall deutsche, sondern spezielle Winterreifen der Skandinavier oder Spike-Reifen nutzen.
Bei ersteren ist die Gummimischung an die skandinavischen Bedingungen angepasst, sie bieten auch bei starken Minustemperaturen ordentlichen „Grip“.
Die besten Erfahrungen haben wir mit Spike-Reifen gemacht. Auch wenn hier immer wieder angemerkt wird, dass in Skandinavien mehr und mehr Autofahrer auf Spikes verzichten und die skandinavischen Winterreifen von Jahr zu Jahr besser werden, haben wir in den nördlichen Regionen kaum Autos ohne Spike-Reifen gesehen.
Da man auf deutschen Straßen aber nicht mit solchen fahren darf, war das für uns alles nicht ganz so einfach. Außerdem wollten wir die Reifen auch gerne nach unserer Rückkehr weiter nutzen und uns nicht extra einen teuren Satz Spike-Reifen zulegen. Deshalb haben wir uns für bespikebare Winterreifen (Goodyear Cargo UltraGrip 2) entschieden. Im Motoradfachhandel haben wir dann entsprechende Schraubspikes bestellt. Steffen hat etwa 50 Spikes pro Reifen (hätten gerne ein paar mehr sein können) reingedreht. Dann haben wir die 4 Räder in unserem Bus verstaut und es ging Richtung Fähre. Im südlichen Schweden hatten wir vorab einen Termin in einer Fachwerkstatt zum Radwechsel vereinbart. Vor Ort hat man uns in Windeseile die Spikesräder drauf geschraubt und unsere anderen Räder eingelagert. Das war alles ganz unkompliziert. Auf der Rückfahrt nach Deutschland wurden die Räder dann wieder zurückgewechselt, ein kurzer Anruf am Tag zuvor hat gereicht. Nach unserer Rückkehr hat Steffen die Spikes in mühsamer Handarbeit wieder aus den Reifen raus gedreht, so dass wir die Reifen nun weiterhin auf deutschen Straßen nutzen können.
Wer häufig im Winter in Skandinavien unterwegs ist, kann sich die Spike-Reifen natürlich auch in Norwegen, Schweden oder Finnland kaufen und einlagern lassen. Dann kann man sie sich bei jeder Tour dort aufziehen und bei der Rückfahrt wieder tauschen lassen.
Zu beachten ist allerdings, dass man in einigen Städten (z.B. Stockholm) bestimmte Straßen nicht mit Spike-Reifen befahren darf bzw. eine Gebühr (Oslo, Trondheim) dafür verlangt wird.
Tanken
Normalerweise machen wir unseren Tank in Deutschland oder Dänemark noch mal richtig voll, bevor es nach Schweden oder Norwegen geht. Im Winter solltest du das allerdings nicht tun. Denn unser gewöhnlicher Diesel könnte bei extremen Minustemperaturen einfrieren. Dann hilft nur noch die Werkstatt und der Wintertrip ist beendet, bevor er angefangen hat.
Also besser erst in Norwegen oder Schweden tanken. Hier gibt es speziellen Polardiesel, der durch entsprechende Additive für extreme Kältegrade bestens geeignet ist.
Frostschutz
Auch wenn es schon fast selbstverständlich ist, solltest du unbedingt prüfen, ob der Frostschutz im Kühlwasser ausreichend ist. Die Scheibenwaschanlage darf auch gern für etwas kältere Temperaturen vorbereitet sein. Vorsicht, bei starken Minustemperaturen gefriert das Wischwasser trotz Frostschutzmittel direkt auf der kalten Frontscheibe. Der Durchblick ist dann gleich null.
Im Camper
Mit Motorvorwärmer und Notstromaggregat sind wir auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Scheibenisolierung und ein dicker Daunenschlafsack dürfen auf einer Wintertour nicht fehlen.
Lüften ist im Winter extrem wichtig, um Kondenswasser zu vermeiden.
1. Die Isolierung
Selbst in einem gut isolierten Camper gibt es natürlich Stellen, in denen die Kälte ins Innere kriecht. Aber hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Die Fenster im Führerhaus und an den Hecktüren dämmen wir mit Thermomatten. Bei extremer Kälte kannst du das Fahrerhaus zusätzlich von außen isolieren.
Mit Decken oder speziellen Thermovorhängen kannst du das Fahrerhaus vom Wohnbereich abtrennen und Kältebrücken im Bereich der Schiebtür minimieren.
Eine Fußmatte hilft gegen kalte Füße und unter die Isomatten kommt noch eine Fleecedecke. Dazu noch zwei richtig warme Daunenschlafsäcke und du schläfst auch bei -35 Grad Außentemperatur tief und fest ohne zu frieren.
2. Die Heizung
Wir nutzen seit einigen Jahren eine Diesel-Luftstandheizung von Eberspächer und sind damit sehr zufrieden. Die verbraucht nur sehr wenig Diesel und Strom. Außerdem bleibt einem das häufige Wechseln der Gasflaschen erspart. Die Standheizung wird in unserem Bus über eine 2. Batterie gespeist. Vor Antritt der Reise, sollte unbedingt überprüft werden, ob diese Batterie noch in gutem Zustand ist.
Wir sprechen da aus eigener Erfahrung. Denn es gibt fast nichts Schlimmeres, als wenn die Standheizung bei minus 30 Grad ausfällt.
Wenn du häufig auf Campingplätzen übernachtet, ist ein elektrischer Heizlüfter auch eine gute Option, da der Strom meist pauschal abgerechnet wird.
3. Motorvorwärmung
Den Einbau eines Motorvorwärmers können wir für Reisen nach Skandinavien wärmstens empfehlen. Allerdings dürfte sich das nur lohnen, wenn man regelmäßig vorhat, im Winter in den hohen Norden zu reisen oder sich dort länger aufhält. Die Kosten dafür halten sich in Grenzen (Materialkosten liegen bei 250 Euro). Je nach Fahrzeug werden das Motoröl oder das Kühlwasser vorgewärmt. Bei unserem T5 sitzt einfach ein Stück Metall auf der Ölwanne, so wird das Öl vorgewärmt und unser hochbetagter Bus ist selbst bei fast -40 Grad ohne Murren angesprungen. Etwa 1 Stunde vorwärmen hat immer gereicht. Dafür benötigt man natürlich Strom.
Es empfiehlt sich eine Kabellänge von mindestens 5 Metern. In Lappland gibt es die Steckdosen auf vielen öffentlichen Parkplätzen. Auch auf Supermarktplätzen gehören sie zur Standardausstattung.
4.Notstromaggregat
Um auch bei extremen Minusgraden wild und autark stehen zu können, haben wir uns vor unserer Reise nach Lappland ein Notstromaggregat zugelegt. Dadurch konnten wir morgens die Motorvorwärmung anschließen und hatten auch nach sehr kalten Nächten nie Probleme, den Motor zu starten. Nein, es muss nicht die berühmte rote teure Marke sein. Das geht auch preiswerter bei der südkoreanischen Konkurrenz und die ist genauso zuverlässig. Es reicht auch ein kleines Modell. Bei uns werden nur 350 Watt für die Vorwärmung benötigt.
Unser Notstromaggregat war auch die Rettung, als unsere Standheizung bei minus 30 Grad ihren Dienst verweigert hat. Denn nur so konnten wir unseren elektrischen Heizlüfter nutzen und den Bus wieder aufheizen. Hier gilt zu beachten, dass der Stromverbrauch am Lüfter mit dem Notstromaggregat gedeckt werden kann.
Mit einem Notstromaggregat bist du im hohen Norden also immer auf der sicheren Seite. Ein Plan B macht bei eisigen Temperaturen auf jeden Fall Sinn.
5. Wasser
Wir haben unseren Bus bewusst ohne irgendwelche Wassersysteme ausgebaut. So kann nichts einfrieren und auch nichts kaputt gehen.
Wir nutzen lediglich die Toilettenspülung unserer Porta Potti Campingtoilette. Das Spülwasser ist uns noch nie dauerhaft eingefroren. Um sicher zu gehen, könnte man handelsübliches Scheibenfrostschutzmittel hinzugeben.
Außerdem haben wir mehrere Kanister Trinkwasser und einen Kanister für Grauwasser an Bord. Damit sind wir auf unseren bisherigen Reisen prima zurechtgekommen.
6. Kondenswasser
Kondenswasser ist im Winter ein Riesenproblem. Da wir überwiegend autark gestanden haben, konnten wir nicht auf Campingplatz-Einrichtungen zurückgreifen, sondern mussten im Bus Kaffee, Tee und Mahlzeiten kochen. Das bringt leider ordentlich Feuchtigkeit ins Fahrzeug. Dann hilft nur intensives Lüften. Bei Minustemperaturen ist das wahrlich kein Vergnügen, denn nach wenigen Minuten verwandelt sich der Bus in eine Eishöhle. Danach muss die Heizung kräftig aufgedreht werden, um alles wieder ordentlich aufzuheizen.
Das ist nicht wirklich schön. Aber nur so können wir verhindern, dass aus unserem Bus eine Tropfsteinhöhle wird.
Was muss unbedingt mit auf einen Winter Roadtrip?
- gute Winterreifen (am besten Spike-Reifen)
- Schneeketten
- Schneeschaufel oder Klappspaten
- Fensterisolierung
- warme Decken zum Isolieren
- ordentliche Winterschlafsäcke
- Eiskratzer und Besen
- Türenteiser
- Scheibenfrostschutzmittel
- Pflegestift für Gummidichtungen an
Fenstern und Türen - Warnwesten
- Stirnlampe
- Schuhspikes für sicheres Gehen auf eisigen Fuß- und wanderwegen, Park- und Rastplätzen
- Hand- und Fußwärmer sind sehr nützlich, wenn man fotografiert. Da man hier viel steht und sich weniger bewegt, kann man so wenigstens ein bisschen kalten Händen und Füßen vorbeugen.
Schuhspikes
nützliche Helfer im Winter
Schuhspikes haben sich für uns als sehr nützliche Helfer im Winter erwiesen.
Die Spikes sind leicht, klein verpackbar und lassen sich einfach über die Schuhe ziehen. Mit den Schuhspikes haben wir uns wesentlich sicherer gefühlt, egal ob auf vereisten Fuß- und Wanderwegen, Park- und Rastplätzen oder Fotospots.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe mir einen Mini Camper (Peugeot Partner) gebaut und plane 2022 im Winter Skandinavien zu befahren. Durch euch habe ich viele hilfreiche Infos sammeln können 🙂
Hallo René,
schön, dass wir dir mit unserem Bericht ein paar Tipps und Anregungen geben konnten.
Wir wünschen dir auf jeden Fall ganz viel Spaß auf deiner Wintertour durch Skandinavien. 😊
Hallo Sandra,
erst mal danke für Deinen super Bericht.
Wir wollen mit unserem Wohnmobil im März 2023 nach Skandinavien. Das Reifenproblem ist nicht so einfach zu lösen, weil wir ein 4,5t -WoMo haben. Auf Spikes wollen wir nicht verzichten. Der Versuch hier bespikebare Reifen zu kaufen, ist bisher gescheitert. Wir wollten dann in Schweden die Spikes einschrauben. Bespikte Reifen im Vorfeld kaufen, ist für uns wegen der Platzfrage im WoMo und dem Spikesverbot in D nicht die Lösung. Kannst Du uns die Adresse der Werkstatt geben, wo Du die Räder gewechselt hast.
Vielen Dank für Deine Hilfe
Gudrun
Oh, da habe ich wohl nicht richtig gelesen. Ihr habt die Riefen schon bespikt mitgenommen. Wir wollten gern dort welche mieten.
Hallo Gudrun,
wir haben auch lange überlegt, wie wir das mit den Spikes-Reifen machen, denn wir haben in unserem Bus ja auch wenig Platz. Deshalb sind wir über Nacht mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg gefahren, so dass wir nicht im Bus schlafen mussten. Dadurch hatten wir Platz für die 4 Räder. Bei Euromaster (eine Kette wie ATU) in Jönköping haben wir die Räder dann wechseln und einlagern lassen. Das hat etwas über 100,- Euro gekostet.
Wie das mit der Vermietung aussieht, können wir leider nicht sagen. Am besten schreibt ihr die Werkstatt mal an.
Aber vielleicht kommt ja auch die Variante mit einer Übernachtung auf der Fähre in Frage. Wir wünschen euch auf jeden Fall ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse auf eurer Wintertour im hohen Norden.
Viele Grüße
Sandra und Steffen
Wie verhält es sich ab Mai? Mit welchen Temperaturen kann man rechnen? Wir planen eine Tour bis zum Nordkapp und ich Frage mich, woher wir die Info bzgl. Straßensperrung erhalten?
LG
Hallo Lisa,
das mit den Temperaturen lässt sich immer schwer sagen, da es doch sehr von der Region abhängig ist. Anfang Mai kann es gerade in den nördlichen Regionen noch ziemlich kalt sein. In der Regel könnt ihr im Mai mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad rechnen. In der Fjordregion und in den südlichen Regionen kann es allerdings vor allem ab Mitte Mai schon deutlich wärmer werden.
Unter folgendem Link findest du alle wichtigen Informationen zum Verkehr. Hier gibt es auch eine Karte mit allen aktuellen Straßensperrungen.
https://www.vegvesen.no/trafikk/#/
Wir wünschen euch viel Spaß auf eurer Tour!
Viele Grüße
Sandra und Steffen
Hallo Sandra,
wir planen im März für 2 Wochen eine Fahrt nach Rovaniemi (Finnland). Wir sind fast nur auf Autobahnen unterwegs innerhalb Schwedens und Finnland ab Naantali. Kannst du uns etwas über den Zustand bzw. Räumung/ Winterdienst der Autobahnen sagen? Bei unserem Auto sind fast neue Winterreifen drauf und Schneeketten sind auch vorhanden. Jetzt bin ich doch etwas verunsichert, wegen der Reifen mit Spikes, ob ich mir solche noch in irgendeiner Art besorgen sollte.
Vielen Dank für deine Hilfe
Viele Grüße Katrin
Hallo Katrin,
die Autobahnen werden regelmäßig geräumt, allerdings wird nur wenig gestreut, so dass man teilweise über eine Eispiste fährt.
Mit guten Winterreifen ist das aber mit vorsichtiger Fahrweise machbar. Falls ihr einen Allrad habt, ist das in der Regel weniger ein Problem.
Wir waren froh, dass wir mit Spikes-Reifen fahren konnten, aber für 2 Wochen würden wir sie uns auch nicht unbedingt zulegen.
Wenn es wirkliche schlimme Straßenverhältnisse gibt, das Auto einfach einen Tag stehen lassen.
Wir wünschen euch auf jeden Fall einen schönen Trip durch das winterliche Finnland.
Viele Grüße
Sandra und Steffen
Ich finde die Tipps wirklich klasse. Mehr als nur einfach mal so geschrieben!👍🏻
Wie sieht denn im Oktober aus? Die „,normalen“ Winterrreifen reichen, oder?
Das pauschal zu beantworten ist nicht so leicht. Bei Schnee sind Winterreifen vollkommen ausreichend. Nur bei vereisten Straßen sind die Spikes von Vorteil. Nun kommt es drauf an, wo du unterwegs bist. Im Süden von Schweden und Finnland wird es im Oktober wohl weniger zu verreisten Straßen kommen. An der Küsten Norwegens würde ich das im nördlichen Teil nicht ganz ausschließen wollen.
Natürlich kann es bei Nebel und Minusgraden wie auch bei uns in Deutschland überall zu vereisten Straßen kommen. Im Zweifel kannst du ja bei schlechten Straßenbedingungen auch einfach einen Tag stehen bleiben und auf besseres Wetter warten.
Hallo Sandra und Steffen,
danke für diese gute Zusammenfassung für einen Wintertrip in den hohen Norden.
Da habt ihr eine gute Checkliste erarbeitet. Natürlich muss dann jeder noch seine eigenen Gegebenheiten und Ansprüche prüfen.
Wir haben nun auch solch einen ähnlichen Trip Richtung Nordzipfel der Ostsee im Februar 2024 vor. Übrigens auch mit einem T5 Selbstausbau.
Deshalb sind wir bei den Recherchen auf eure Reifenempfehlung gestoßen. Ich habe mir nun den Cargo Ultra Grip mal näher angeschaut. Bis auf den, für uns positiven, Fakt der nachträglichen Montage von Spikes schneidet der Reifen bei den sonstigen Eigenschaften nicht sehr positiv ab.
Wie sind eure Erfahrungen zu den sonstigen Fahreigenschaften der Reifen?
Ich bin gespannt auf eure Antwort.
Danke im Voraus schon einmal.
Schöne Grüße
Jens
Hallo Jens,
wir hatten den Reifen hauptsächlich wegen der vorgefertigten Löcher für die Spikes gehauft, sind aber auch sonst ganz gut mit den Reifen klar gekommen. Wir haben auch noch einen zweiten Satz gefahren, das sie recht gut gehalten haben. Falls Du selbst Reifen bespiken möchtest, geht das auch mit anderen Reifen. Die vorgebohrten Löcher sind nicht unbedingt notwendig. Mittlerweile haben wir als Winterreifen den VREDESTEIN COMTRAC 2, da er günstiger war. Mal schauen wie der sich schlägt.
Viele Grüße
Steffen
Hi, ich plane eine Winterreise im Februar / März nach Finnland. Du sprichst von Skandinavischen Winterreifen. Sind das spezielle oder nur skandinavische Hersteller, wie zum Beispiel Nokian. Hast Du ein Beispiel für einen Reifen?
Danke
Hallo Jens,
ja die Skandinavier haben zum Teil Reifen mit einer anderen Gummimischung, die auf Eis besser haftet, sich dafür auf deutschen Straßen deutlich schneller abfährt.
Wir haben uns irgendwann Spikereifen für den T5 gekauft, da wir sie öfters nutzen. Die lassen wir in Schweden wechseln und unsere deutschen Winterräder bis zur Rückreise einlagern. Geht alles unkompliziert und schnell.
Beim ersten mal haben wir selbst Spikes in die Reifen geschraubt und hinterher zu Hause wieder rausgedreht. Die Reifen haben wir dann hier noch 2 Jahre weitergefahren.
Wir haben uns folgenden Spike-Reifen gekauft: NOKIAN HKPLC3 205/65 R16 107/105R STUDDED WINTERREIFEN
Solltest du einen Allrad haben, sollte das alles bei vorsichtiger Fahrweise kein Problem sein.
Viele Grüße
Sandra und Steffen
Hallo, eine super Seite habt ihr hier. Viele Tipps und Erfahrungen werden bei uns zum Einsatz kommen. Wir werden Ende März für 3 Wochen in den hohen Norden fahren. Wir wollen von Oulu über Rovaniemi Richtung Lofoten fahren, und wieder zurück. Je nach Zeit würde mir eventuell noch ein Stopp am Nordkap im Sinn liegen. Aber mal sehen, ja keine Eile.
Wir haben eine T5 Umbau mit Allrad. Wir sind zurzeit noch am Überlegen ob wir uns Spikereifen anschaffen sollen, oder nicht. Ende März und die ersten beiden Wochen im April wird im Nördlichen Bereich von Fin, Swe und Nor sicherlich noch Schnee und Eis sein ? Meint ihr es macht überhaupt Sinn mit Spikes oder wären nordische Winterreife sinnvoller ?
Beste Grüße Jens
Hallo Jens,
es ist wirklich schwer, dir da zu Spike- oder skandinavischen Winterreifen zu- oder abzuraten.
Spikes sind auf Eis die sicherste Variante und die werden auch nicht ohne Grund in den nördlichen Regionen nach wie vor von den Einheimischen gefahren, gleich ob Allrad oder nicht.
Wir haben allerdings auf einem Trip zum Nordkap im Winter einige Male Reisende mit VW Allrad Bussen getroffen, die sehr gut mit ihren ganz normalen Winterrädern klargekommen sind. Aus eigener Erfahrung können wir dir aber sagen, dass gerade auf den Lofoten regelmäßig spiegelglatte Straßen vorkommen. Mit meinen bespikten Rädern hatte ich selbst da noch Probleme. Auch Spikes sind keine Garantie bei extremen Verhältnissen. Ende März sollte die Sonne tagsüber aber auch mehr Kraft haben, so dass die Straßen auch nicht mehr so stark vereist sind, wie im Februar.
Das ganze ist auch eine Frage des Zeitdrucks. Wenn du bei extremen Verhältnissen mal ein oder zwei Tage aussitzen kannst, würden guten Winterreifen auf dem Allrad eventuell reichen.
Vielleicht hast du ja auch in den nächsten Tagen mal die Möglichkeit auf einer überfrorenen Fläche zu fahren und zu probieren, wie wohl du dich mit deinen Reifen auf blanken Eis fühlst.
Sorry, dass ich dir die Entscheidung nicht einfacher machen kann.
Viele Grüße
Steffen
Hallo Sandra und Steffen,
super informative Seite!
Eine Frage: ich würde gerne mit meinem T 6.1 Ocean (aber leider nur Frontantrieb) Ende März mit dem Autozug von Helsinki nach Kolari, von dirt nach Kilpisjärvi, dann runter nach Unea, von der mit der Fähre nach Vaasa und zurück nach Helsinki.
Geht so eine Reise überhaupt mit Frontantrieb, wenn ich Winterspikereifen in Helsinki rauf ziehen lasse?
Danke für Eure Antwort!
Herzliche Grüße von Irene
Hallo Irene,
ja das ist auch mit Frontantrieb und Spikereifen machbar. Wir haben auch keinen Allrad–Transporter und sind schon mehrfach diese Strecken mit Spikereifen im Winter gefahren. Allerdings setzt dies dennoch die notwendige Vorsicht beim Fahren voraus, denn Spikereifen sind auch kein Wundermittel.
Viele Grüße und viel Spaß im Winterwunderland
Sandra