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SANDRA BUTSCHEIKE & STEFFEN MENDER
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TOP 10 Island
Jökulsárlón & Black Diamond Beach
Der Vatnajökull Gletscher ist der größte Gletscher der Insel. Er ist mehr als dreimal so groß wie das Saarland und bedeckt 8 Prozent der Fläche Islands. Seine Eisschicht ist bis zu 900 Meter dick. Von seinem Plateau aus fließen gewaltige Eismassen Richtung Tal. Einige dieser Gletscherzungen bilden am Fuße des Gletschers eindrucksvolle Seen.
Die bezauberndste Gletscherlagune ist die Jökulsárlón. Je nach Wetter und Lichtstimmung verändert die Lagune täglich ihr Gesicht. Die Lagune ist durch einen kleinen Abfluss mit dem Meer verbunden. Im Wechsel der Gezeiten kann man hier wunderbar Robben, Möwen und Küstenseeschwalben beobachten.
Polarlichter
Für uns gibt es nichts Schöneres, als den Tanz der Polarlichter am Himmel zu bewundern. Wir werden von diesem magischen Schauspiel wohl nie genug bekommen.
Polarlichter kann man auf Island von September bis März bestaunen, vorausgesetzt der Himmel ist klar und es gibt ausreichend Sonnenaktivität. Beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre, werden die dortigen Luftmoleküle zum Leuchten angeregt. Meistens tanzen Nordlichter als grüne Schleier über den Himmel, aber die Farbpalette reicht von lila über rot, pink, orange oder blau.
Die Sonnenaktivität ist allerdings nicht immer gleich. Deshalb kann es passieren, dass Du in einer klaren, dunklen Nacht leider absolut gar nichts am Nachthimmel siehst.
Zusammengefasst, benötigst Du neben Geduld und etwas Glück folgende Voraussetzungen, um Nordlichter zu sehen:
- Du musst zwischen September und Anfang April in Island sein.
- Der Himmel sollte so klar wie möglich sein.
- Die Nacht sollte so dunkel wie möglich sein. Also suche Dir Orte, an denen es keine störenden Kunstlichtquellen gibt.
- Die Sonnenaktivität muss hoch genug sein. Es gibt einige Apps, die eine entsprechende Vorhersage liefern.
Wir nutzen sehr gerne die App von GI Alaska.
Kerlingarfjöll
Kerlingarfjöll ist eine beeindruckende Bergkette im isländischen Hochland nahe der (F) 35. Etwa 20 Kilometer hinter Hveravellir führt ein Abzweig zum drittgrößten Geothermalgebiet Islands. Die extreme Buckelpiste führt über grobes Geröll bergauf und ist ohne Allradantrieb eine echte Herausforderung. Steffen hat unseren VW-Bus zwar bis ganz nach oben gebracht, aber auf dem letzten Stück sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen, da unsere Reifen immer wieder durchgedreht sind.
Ein Allrad-Fahrzeug macht für diese Strecke also auf jeden Fall Sinn. Mit einem Mietauto ohne Allradantrieb ist das Befahren von sogenannten F-Straßen ohnehin verboten. Tust Du es trotzdem, entfällt sämtlicher Versicherungsschutz. Bei einem Schadensfall kann das dann extrem teuer werden. Also für Ausflüge ins Hochland unbedingt ein Allradfahrzeug mieten.
Was Du im Hveradalur zu sehen bekommst, ist der absolute Wahnsinn. Die bunten Ryolithberge sind von grünen Moosflächen und Schneefeldern bedeckt. Dazwischen sprudeln heiße Quellen. Überall dampft und brodelt es. Und das Beste; zahlreiche Wanderwege führen direkt durch diese spektakuläre Kulisse.
Auch wenn uns immer wieder der beißende Geruch von Schwefel und faulen Eiern in die Nase stieg, konnten wir von dieser einzigartigen Landschaft gar nicht genug bekommen.
Halbinsel Snæfellsnes
Die Halbinsel Snæfellsnes trägt zu Recht den Beinamen „Island im Kleinformat“. Denn hier findet sich auf kleiner Fläche alles, was Island ausmacht.
In der Gemeinde Grundarfjörður erhebt sich der 463 Meter hohe Kirkjufell. Zusammen mit dem gleichnamigen Wasserfall gehört er zu den meistfotografierten Motiven Islands. Mittlerweile wurde der Kirkjufell zu einem der 10 schönsten Berge der Welt gekürt.
Noch berühmter ist sicherlich der Snaefellsjökull. Bereits der französische Schriftsteller Jules Verne erlag dem Reiz dieses außergewöhnlichen Vulkans. In seinem Werk „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ macht er den Krater des Snæfellsjökull zum Ausgangspunkt dieser fantastischen Reise.
Außerdem gibt es auf der Halbinsel traumhafte Strände und im Haifischmuseum erfährst Du, wie die isländische Spezialität Hákarl hergestellt wird. Zugegeben, den Gammelhai zu probieren, ist schon eine echte Herausforderung. Aber glaube uns, der Fisch schmeckt besser als er riecht. Also am besten erst probieren und danach riechen.
Golden Circle
Der Goldene Kreis ist ohne Frage die beliebteste Rundtour in ganz Island. Durch die Nähe zur Hauptstadt Reykjavik steht sie auf den To-Do-Listen der meisten Island-Urlauber ganz oben. Und so herrscht im Südwesten Islands ein wahrer Massentourismus. An vielen Sehenswürdigkeiten bilden sich nicht endende Touristen-Ameisenstraßen. Das ist öfters ziemlich nervig, aber die Hot Spots sind trotzdem einen Besuch wert.
Þingvellir
Geothermalfeld Haukadalur
Im Geothermalfeld Haukadalur gibt es Geysire, Schlammtöpfe und farbenprächtige heiße Quellen. Die Hauptattraktion sind natürlich die zwei Geysire. Der Große Geysir ist die Mutter aller Geysire und Namensgeber für alle anderen Springquellen weltweit. Der hat seine Aktivität allerdings fast vollständig eingestellt. Auf seinen Nachbarn Strokkur ist jedoch Verlass. Der schleudert etwa alle 10 Minuten seine Wasserfontäne gen Himmel, ein wirklich beeindruckendes Schauspiel.
Gullfoss
Der Gullfoss braust über zwei versetzte Kaskaden über 32 Meter in die Tiefe. Er wird vom mächtigen Fluss Hvítá gespeist, der dem ca. 40 Kilometer entfernten Langjökull-Gletscher entspringt.
Laki-Krater
Die Laki-Krater sind ein ganz spezielles Fleckchen im Hochland Islands.
Da die Strecke zu den Laki-Kratern ziemlich beschwerlich ist, haben wir uns für eine Tour mit dem Hochlandbus entschieden. Auf der ruppigen Piste wechseln sich starke Anstiege und steile Abfahrten ab. Außerdem müssen immer wieder Flüsse gefurtet werden. Manche davon sind ganz schön breit und tief. Schnelles Vorankommen ist hier unmöglich. Nach über 3 Stunden haben wir die faszinierenden Laki-Krater erreicht.
Von oben bietet sich ein grandioser Blick über die komplette Region. Was hier so friedlich vor uns liegt, verursachte Ende des 18. Jahrhunderts einen der verheerendsten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Aus einer 25 Kilometer langen Feuerspalte bildeten sich über 130 Krater. Eine riesige Fläche wurde unter einer bis zu 20 Meter hohen Lavaschicht begraben. Ein noch größeres Problem waren die giftigen Gase. Ein bläulicher Dunst verdunkelte über Monate den Himmel. Zwei Drittel des isländischen Viehs verendeten. 25 Prozent aller Isländer starben. Von Island aus legte sich die giftige Aerosolwolke schließlich über ganz Europa. Es kam zu Missernten und Tausende Tiere starben. Heute ist von dieser Katastrophe nichts mehr zu spüren. Die Laki-Krater bilden eine einmalige Naturkulisse.
Islandpferde
Der Skagafjörður ist seit Jahrhunderten für seine Pferdezucht bekannt. Nahe dem Hauptort Sauðárkrókur besuchen wir Lukka und ihre Familie auf dem schönen Hof Helluland. Hier haben sich Luka und ihr Mann Andres ihren Traum vom Pferdehof erfüllt.
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, Stundenritt oder Mehrtagestour, hier ist für jeden etwas dabei.
Nach einer Einweisung geht es für uns Reitneulinge los. Das Reiten ist ziemlich entspannt und macht Riesenspaß. Wir hatten zwei wirklich gutmütige Pferde und haben uns im Sattel sehr sicher gefühlt. Für uns hätte der Ausritt gerne noch ein bisschen länger dauern können. Denn die traumhafte Landschaft am Skagafjörður auf dem Rücken der Pferde zu erkunden, war ein echtes Erlebnis. Das solltest Du unbedingt einmal ausprobieren!
In Island werden die Pferde das ganze Jahr über im Freien gehalten. Sie sind absolut wetterfest, unheimlich robust und trittsicher. Islandpferde zählen zu den reinsten Pferderassen der Welt. Seit über 1000 Jahren wurden sie mit keiner anderen Rasse gekreuzt. Damit das so bleibt, dürfen Pferde, die die Insel einmal verlassen haben, nie wieder nach Island zurückkehren.
Trekkingtour Laugavegur
Der Laugavegur ist der populärste Fernwanderweg Islands. Er führt in 4 Tagen von Landmannalaugar nach Þórsmörk oder umgekehrt. Denn die Gehrichtung ist Geschmackssache. Beginnt man in Landmannalaugar, kann man sich etwa 400 Höhenmeter sparen. Startet man in Thorsmörk kann man zum krönenden Abschluss der Tour in den heißen Quellen von Landmannalaugar baden.
Die 55 Kilometer des Laugavegur werden vom Isländischen Wanderverein instandgehalten. Ihm gehören auch die Hütten, die von Ende Juni bis Anfang September bewirtschaftet sind. Da der Laugavegur immer beliebter wird, sollten Hüttenübernachtungen in der Hochsaison lange im Voraus gebucht werden. Sein Zelt kann man aber ohne Voranmeldung aufstellen. Wild Zelten ist auf dem Laugavegur allerdings strengstens verboten.
Der Weg führt durch atemberaubende Landschaften, Schluchten, Gletscher und bunte Rhyolith-Berge. Für uns gehört der Laugavegur zu Recht zu den spektakulärsten Trekkingrouten der Welt.
Westfjorde
Die Westfjorde sind keine Region, in der man mal eben schnell vorbeischaut. Für eine Reise entlang der Dutzend kleinen und großen Fjorde sollte man unbedingt ausreichend Zeit einplanen. Die Straßen sind kurvenreich, häufig unbefestigt und mit Schlaglöchern übersät. Bisweilen kommt man nur extrem langsam voran. Aber man wird natürlich entschädigt. Nur durch eine schmale Landzunge mit der Hauptinsel verbunden, bilden die Westfjorde eine ganz eigene, zu großen Teilen menschenleere Landschaft.
Ein Highlight war unsere Trekkingtour auf Hornstrandir. Da man die Halbinsel nur auf dem Wasser erreichen kann, ist die Anreise etwas komplizierter und auch mit einigen Kosten verbunden. Aber hier wird man für jeden Aufwand entschädigt.
Während sich der Anblick Islands vielerorts durch Neubauten ständig verändert, scheint die Zeit am nördlichsten Rand der Westfjorde still zu stehen. Auf Hornstrandir gibt es keinerlei Infrastruktur, keine Einkaufsmöglichkeiten und auch keine Straßen. Dafür umso mehr Landschaft.
Aber das absolute Highlight sind die Polarfüchse. Da die hier keine Scheu vor Menschen haben, konnten wir die Füchse aus nächster Nähe beobachten. Das war eines unserer eindrucksvollsten Erlebnisse während unserer gesamten Islandreise und wird wohl immer in unseren Köpfen und Herzen bleiben.
Nach der Trekkkingtour haben wir unsere müden Knochen im Freibad von Krossness etwas entspannt. Krossnesslaug liegt an der Westküste der Westfjorde am Ende der Straße 647. Das Wasser des Schwimmbeckens ist mit 30°C wohl temperiert. Der Hot Pot bringt es sogar auf etwa 40°C. Das Bad besticht durch seine traumhafte Lage direkt am Meer. Von hier kannst Du die Mitternachtssonne genießen und mit etwas Glück sogar Wale beobachten.
Ein Bad in einem Schwimmbad oder in einem natürlichen Hot Pot sollte auf keiner Islandreise fehlen.
Tierisch geht es auch auf Látrabjarg zu. Hier kann man Papageitaucher und andere Seevogel aus nächster Nähe beobachten.
Krafla
Die Krafla ist das heiße Herz der Myvatn-Region. Entlang des 100 km langen Vulkansystems kam es in der Vergangenheit immer wieder zu gewaltigen Eruptionen. Noch heute dampft und brodelt es an jeder Ecke. In dieser Region bekommt man ein Gefühl für die außerordentlichen Kräfte der Natur, die das Land aus Feuer und Eis einst formten.